Kleinwasserkraft ABC

Schwall-Sunk

Schwall-Sunk ist ein Begriff aus der Hydrologie und beschreibt das Wechselspiel zwischen zwei Phasen in einem Gewässer:

Schwall: Eine plötzliche, kurzfristige Zunahme des Wasserflusses, verursacht beispielsweise durch intensive Regenfälle, den Start der Turbinen von Speicherkraftwerken oder das Öffnen eines Wehrs.

Sunk: Eine anschliessende Abnahme des Wasserflusses, wenn die Ursache des erhöhten Wasserflusses behoben wird, die Wassermenge abfliesst und das Gewässer wieder zu seinem normalen Wasserstand zurückkehrt.

Dieses Phänomen kann die Wasserqualität und das Ökosystem im betroffenen Gewässer beeinflussen.
Inhaber von Wasserkraftwerken müssen per Gesetz kurzfristige künstliche Änderungen des Wasserabflusses (Schwall/-Sunk) verhindern, die einheimische Tiere und Pflanzen sowie ihre Lebensräume wesentlich beeinträchtigen.

Eine wesentliche Beeinträchtigung liegt vor, wenn die Abflussmenge bei Schwall mindestens 1,5-mal grösser ist als bei Sunk und gleichzeitig die standortgerechte Menge, Zusammensetzung und Vielfalt der pflanzlichen und tierischen Lebensgemeinschaften nachteilig verändert wird. Bestehende schwallverursachende Anlagen müssen bis zum 31. Dezember 2030 saniert werden. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat im Jahr 2017 eine Vollzugshilfe «Schwall-Sunk – Massnahmen» veröffentlicht. Eigentümer von Kleinwasseranlagen müssen prüfen, ob folgende Indikatoren im grünen Bereich liegen:

  • Stranden von Fischen
  • Laichareale der Fische
  • Habitateignung Fische
  • Habitateignung Makrozoobenthos
  • Wassertemperatur

Je nach Stand der Indikatoren werden – basierend auf unterschiedlichen Szenarien – verschiedene Massnahmen ergriffen.